MIT FARBE STRUKTURIEREN






Das dreigeschossige Gebäude besteht aus einem kleinen, alten Fabrikgebäude, das 1994 mit einem Anbau erweitert wurde. Es entstanden drei grosse Geschosswohnungen. Im alten Teil sind die Zimmer und Nasszellen organisiert, im Anbau ist das Wohnen untergebracht. Die neue Farbgestaltung wurde bei der mittleren Wohnung vorgenommen.
Die Decke im Wohntrakt besteht aus Beton, im Zimmertrakt sind die Decken mit einer abgeglätteten Gipskartonplatte versehen.
Die Böden sind durchgehend mit einem Industrieparkett in Buche ausgeführt. Eingangsbereich, Küchenbereich und Nasszellen sind mit unregelmässig verlegten Schieferböden verlegt. Die 1994 eingefügten Innenwände sind in Kalksandstein gemauert und weiss gestrichen. Decken, Wände und auch die Betonstützen im Wohntrakt sind einheitlich weiss gestrichen. Der Wohnraum ist, verstärkt durch die grosse Fensterfront und der Raumhöhe von 3.12 Metern, grosszügig und hell. Man hat eine schöne Aussicht ins Quartier und auf bewaldete Hügel.
Das Ziel des neuen Farbkonzepts war, eine zurückhaltende Differenzierung zwischen dem alten Fabrikgebäude und dem Anbau zu erzeugen. Im Wohntrakt sollten die Stützen im Raum nicht so dominant (weiss) in Erscheinung treten. Der Materialwechsel bei der Küche von Unterbauten und Hochschränken sollte besser eingebunden werden. Dabei wurde nur mit einem neuen Farbanstrich im Wohntrakt das neue Konzept umgesetzt.
Der Farbklang nimmt vorhandene Farben auf. Die gemauerten, nicht raumhohen Kalksandsteinmauern werden in einem satten Goldocker gestrichen. So bekommen auch die Hochschränke der Küche ihren Rückhalt und werden eingebunden. Stützen und Aussenwände werden in einem hellen Grau gehalten und setzen sich so leicht von den weissen Wänden im alten Fabrikgebäude ab. Die Decke bleibt unverändert weiss. Die Gipstrennwand, die das kleine Lese- und Gästezimmer abtrennt, erhält ein intensives Carminrot. Es festigt, gibt Rückhalt und Intimität.
Der neue Farbklang differenziert die verschiedenen Elemente auf eine subtile Weise. Er fügt sich wie selbstverständlich ein. Viele der langjährigen Besucher merken erst auf den zweiten Blick, was neu ist. So soll es hier auch sein!