ÜBER ARCHITEKTURUNDFARBE

ARCHITEKTURUNDFARBE ist eine Aktiengesellschaft und ein Einmannbüro.

Christoph Rüegg

  • Lehre als Hochbauzeichner in Winterthur, Abschluss 1985
  • Abendtechnikum in Bern, Diplom als Architekt HTL 1994 / FH 2002
  • Ausbildung zum Farbdesigner an der stf Zürich, Abschluss mit FA 2022
  • Mitglied Schweizerischer Werkbund SWB

Im Laufe der Zeit hat sich mein Blick für Architektur immer mehr geöffnet. Ich lerne noch immer gerne dazu. Manchmal sind es schöne Details, schöne Proportionen, schönes Licht oder Farben-/ Materialkompositionen, die faszinieren. Ein andermal sind es baugeschichtliche, städtebauliche-, soziale-, ökologische- oder zeitgenössische Aspekte, die begeistern.


Kontakt

ARCHITEKTURUNDFARBE
Rebenweg 22b, 2503 Biel-Bienne
Telefon: 032 517 95 49
info@architekturundfarbe.ch



Links

WERKLISTE

Wettbewerbe

  • Strandbad in St. Margrethen, Christoph Rüegg
  • Pädagogisches Zentrum in Münchenbuchsee, Christoph Rüegg
  • Schulhaus mit Kindergärten in Port, Christoph Rüegg
  • Dreifachturnhalle in Langnau, Christoph Rüegg
  • Behindertenwohnheim mit Werkstätte in Lenk, Christoph Rüegg
  • Nathalie Stiftung in Belp, Christoph Rüegg
  • Schulhausanlage in Vechigen, Christoph Rüegg
  • Umnutzung Liegenschaft in Gümlingen, Christoph Rüegg und Bernhard Kuratli
  • Verwaltungsgebäude Verkehrsbetriebe in Biel, Christoph Rüegg und Bernhard Kuratli
  • Hallenbadanlagen in Luzern, Christoph Rüegg und Bernhard Kuratli
  • Wohnüberbauung in Thun, Christoph Rüegg und Pierre Grosjean
  • Umbau & Teilersatz Jugendherberge in Bern, Mitarbeit bei Campagnile Michetti Architekten
  • Raiffeisenbank in Herzogenbuchsee, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Gemeindezentrum in Krauchtal, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Sportzentrum in Einsiedeln, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Behindertenwerkstatt in Meiringen, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Werkhof in Langenthal, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Eissportanlage in St. Gallen, Mitarbeit bei Herren + Damschen Architekten
  • Fachhochschule in Vaduz, Mitarbeit bei Herren + Damschen Architekten
  • Schulzentrum in Subingen, Mitarbeit bei Herren + Damschen Architekten
  • Gemeindezentrum in Courtepin, Mitarbeit bei Herren + Damschen Architekten
  • Steuerverwaltung in Bern, Mitarbeit bei Herren + Damschen Architekten
  • Neuer Terminal Flughafen in Belp, Mitarbeit bei Herren + Damschen Architekten
  • Wohnüberbauung in Rüfenacht, Mitarbeit bei Herren + Damschen Architekten
  • Wankdorf Stadion in Bern, Mitarbeit bei Schwaar & Partner Architekten
  • Schweizer Botschaft in Berlin, Mitarbeit bei GWJ Architekten

Projekte

  • Coiffeursalon in Bern, Christoph Rüegg
  • Atelier mit kleiner Wohnung in Turbenthal, Christoph Rüegg und Bernhard Kuratli
  • Dreifamilienhaus in Turbenthal, Christoph Rüegg und Bernhard Kuratli
  • Mehrfamilienhaus in Herzogenbuchsee, Christoph Rüegg und Peter Schöni
  • Liegenschaftsumnutzung in Herzogenbuchsee, Christoph Rüegg und Peter Schöni
  • Erweiterung Turnhalle in Herzogenbuchsee, Christoph Rüegg und Peter Schöni
  • Umnutzung & Erweiterung in Herzogenbuchsee, Christoph Rüegg und Peter Schöni
  • Belegungsstudie des LehrerInnenbildungszentrum in Gümligen, Mitarbeit bei Herren + Damschen Architekten
  • Gutachtenverfahren Dienstleistungszentrum in Gümligen, Mitarbeit bei Herren + Damschen Architekten
  • Raumbewirtschaftung Zahnmedizinische Klinik in Bern, Mitarbeit bei Gody Hofmann Architekten

Umbauten

  • Dachwohnung in Schwyz, Christoph Rüegg
  • Duplexwohnung in Bern, Christoph Rüegg und Bernhard Kuratli
  • Zusammenlegung von zwei Wohnungen in Bern, Christoph Rüegg und Bernhard Kuratli
  • Kulturcasino in Bern, Mitarbeit bei Campagnile Michetti Architekten
  • Dienstgebäude Kieswerk in Oberwangen, Mitarbeit bei Weiss + Kaltenrieder Architekten
  • Umbau & Neubau Raiffeisenbank in Herzogenbuchsee, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Regionalbibliothek in Langenthal, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Restaurant Arcadia in Ittigen, Mitarbeit bei Pierre Grosjean
  • Umbau & Umnutzung altes Gefängnis zum Zivilstandsamt in Schlosswil, Mitarbeit bei Pierre Grosjean
  • Eingangsbereich BKW in Bern, Mitarbeit bei Pierre Grosjean
  • Personalrestaurant BKW in Bern, Mitarbeit bei Pierre Grosjean
  • Theologische Fakultät UNITOBLER in Bern, Mitarbeit bei Gody Hofmann Architekten
  • Dachwohnung in Bern, Mitarbeit bei GWJ Architekten

Neubauten

  • Wohnüberbauung in Turbenthal, Christoph Rüegg, Peter Schöni und Nick Ruef
  • Wohnhaus in Hedingen, Christoph Rüegg
  • Wohnhaus in Rüthi, Christoph Rüegg und Bernhard Kuratli
  • Behindertenwerkstatt in Meiringen, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Verwaltungsgebäude Swissgenetics in Zollikofen, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Wohnhäuser in Oberönz, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Wohhaus in Thörigen, Mitarbeit bei Lüscher Egli Architekten
  • Wohnhaus in Villars-sur-Glâne, Mitarbeit bei Pierre Grosjean
  • Neubau NAHA 2 (BEA) in Bern, Mitarbeit bei Schwaar & Partner Architekten
  • Neubau Japanische Botschaft, Mitarbeit bei GWJ Architekten

BAUGESCHICHTE WEITERSCHREIBEN

Das ursprüngliche Wohnhaus, ein dreigeschossiger Holzstrickbau, wurde 1954 gebaut. Im Laufe der Zeit wurden immer wieder Änderungen vorgenommen: Die Fassaden wurden mit einer kleinteiligen Eternitverkleidung verpackt, eine Lukarne und Dachflächenfenster wurden eingebaut, Metallfensterzargen mit Holzmetallfenstern wurden eingepasst und ein Nebenbau mit Garagen, neuer Ölheizung mit Öltank und Aussensitzplatz kamen dazu.

Im Sockelgeschoss gab es durch die Erweiterung Platz für eine Kleinwohnung und im ersten Stockwerk wurde der Wohn- und Essbereich räumlich geöffnet. Verschiedene Belagsänderungen und Modernisierungen kamen dazu.

Die Dachwohnung hatte den gleichen Grundriss wie die Wohnung im 1. Stockwerk, nur eben noch kleinteilig. Auch die Raumhöhen waren mit 2.17 Metern gering.

Beim aktuellen Umbau der Dachwohnung wurde an der Grundstruktur und der Nutzung wenig verändert. Der Eingriff bestand vorwiegend im Öffnen des Wohnbereichs: Einer offenen Küche mit Ess-/ Wohnbereich. Der sich so auf der ganzen Längsseite des Hauses ergebende Raum wurde in der Höhe durch das Entfernen des Estrichbodens erweitert, wodurch sich gute Raumproportionen ergaben und ein grosszügiger Wohnbereich entstand. Die vorhandenen, schönen Radiatoren, die Kacheln und der Ofen mit rückseitigem Kachelofen wurden als Zeitzeichen ins Projekt integriert. Böden, Wände und Decken verweisen in einer zeitgemässen Art wieder auf seinen Ursprung des Blockständerbaus.
Die Fassaden waren nicht Teil des Umbaus. Nur die Veranda wurde wieder mit einer naturbelassenen Holzschalung verkleidet und verweisen auf den Holzbau. Die Zugangsöffnungen wurden in eine ruhige, einheitliche Form gebracht.

Die Materialwahl und die Farbgebung ist auf die Bedürfnisse der Bauherrschaft zugeschnitten: Die Wände wurden mit Mehrschichtholzplatten verkleidet und mit Farbe gestrichen, was ihnen den holzigen Charakter etwas nimmt, das Holzhaus aber doch noch spüren lassen. Im Eingangsbereich fällt der Blick der Eintretenden auf eine solche Holzwand, die in einem Zartgrün wie die Knospen von Zweigen gestrichen ist. Die umliegenden Holzwände sind in einem abgetönten, weichen Weiss gehalten. Wichtig war mir dabei, dass die naturbelassenen Holzplatten der Decken heller bezw. ohne starken Kontrast in Erscheinung treten, als die Wandplatten. Die Deckenplatten wurden so behandelt, dass sie nicht nachdunkeln. Optisch sollen die Decken leicht und hell sein. Das dunklere Braun des Eichenparketts erdet die Böden und geben ein gutes Raumklima. In den Zimmern wurde jeweils eine Wand mit einem Grau von Le Corbusier gestrichen. Die Farbe erinnert an Berge in der Ferne, schafft Distanz. Im Wohnbereich betont die graue Wand zusätzlich auch die Höhe. Ein kräftiges Grün, eine Lieblingsfarbe der Bauherrschaft, wurde im Badezimmer für die Plättli gewählt. Gepaart mit viel Licht werden sie am Morgen im Badezimmer sanft geweckt...

SINNVOLL VERDICHTEN

Die Liegenschaft befand sich in einem typischen Einfamilienhausquartier. Im bestehenden Haus waren zwei kleine Geschosswohnungen eingebaut.
Die Liegenschaft war einerseits renovationsbedürftig, andererseits wollte die Tochter, die das Haus geerbt hatte, eine grössere Wohnung für sich. Um jedoch das Vorhaben finanziell tragbar zu machen, veranstaltete sie mit drei Architekturbüros einen kleinen Projektwettbewerb. Der Vorschlag von Bernhard Kuratli und mir, das Haus zu erhalten, die Wohnungen vertikal mit geringen Eingriffen zu trennen und mit einem Anbau auf der Nordseite zu erweitern, hatte sie überzeugt.

Die Trennung in der Vertikalen ergibt mehrere Vorteile: Jede der drei Wohnungen bekommt seinen eigenen Aussenraum und Zugang. Alle Wohnungen sind dreiseitig orientiert, mit guter Besonnung. Die vorhandenen Fensteröffnungen können ohne Veränderung genutzt werden. Auch die Öffnungen an der Nordseite, wo der Anbau angedockt wird, kann mit der Konzentration der Eingriffe auf diese Zone rational ausgeführt werden. Die kompakte Form der Aussenhülle und ein neues Nebengebäude an Stelle eines neuen Kellers helfen, die Kosten niedrig zu halten.

Eine Verdichtung, die aus städtebaulicher, ökologischer und wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist.
Das Projekt kam trotzdem nicht zur Ausführung.

MIT FARBE STRUKTURIEREN

Das dreigeschossige Gebäude besteht aus einem kleinen, alten Fabrikgebäude, das 1994 mit einem Anbau erweitert wurde. Es entstanden drei grosse Geschosswohnungen. Im alten Teil sind die Zimmer und Nasszellen organisiert, im Anbau ist das Wohnen untergebracht. Die neue Farbgestaltung wurde bei der mittleren Wohnung vorgenommen.

Die Decke im Wohntrakt besteht aus Beton, im Zimmertrakt sind die Decken mit einer abgeglätteten Gipskartonplatte versehen.
Die Böden sind durchgehend mit einem Industrieparkett in Buche ausgeführt. Eingangsbereich, Küchenbereich und Nasszellen sind mit unregelmässig verlegten Schieferböden verlegt. Die 1994 eingefügten Innenwände sind in Kalksandstein gemauert und weiss gestrichen. Decken, Wände und auch die Betonstützen im Wohntrakt sind einheitlich weiss gestrichen. Der Wohnraum ist, verstärkt durch die grosse Fensterfront und der Raumhöhe von 3.12 Metern, grosszügig und hell. Man hat eine schöne Aussicht ins Quartier und auf bewaldete Hügel.

Das Ziel des neuen Farbkonzepts war, eine zurückhaltende Differenzierung zwischen dem alten Fabrikgebäude und dem Anbau zu erzeugen. Im Wohntrakt sollten die Stützen im Raum nicht so dominant (weiss) in Erscheinung treten. Der Materialwechsel bei der Küche von Unterbauten und Hochschränken sollte besser eingebunden werden. Dabei wurde nur mit einem neuen Farbanstrich im Wohntrakt das neue Konzept umgesetzt.

Der Farbklang nimmt vorhandene Farben auf. Die gemauerten, nicht raumhohen Kalksandsteinmauern werden in einem satten Goldocker gestrichen. So bekommen auch die Hochschränke der Küche ihren Rückhalt und werden eingebunden. Stützen und Aussenwände werden in einem hellen Grau gehalten und setzen sich so leicht von den weissen Wänden im alten Fabrikgebäude ab. Die Decke bleibt unverändert weiss. Die Gipstrennwand, die das kleine Lese- und Gästezimmer abtrennt, erhält ein intensives Carminrot. Es festigt, gibt Rückhalt und Intimität.

Der neue Farbklang differenziert die verschiedenen Elemente auf eine subtile Weise. Er fügt sich wie selbstverständlich ein. Viele der langjährigen Besucher merken erst auf den zweiten Blick, was neu ist. So soll es hier auch sein!